Wolfgang Mocker
Die Zeiten, da man scheintot vor der Glotze hing,...
Lausitzer Rundschau · 14.06.2007

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Die Zeiten, da man scheintot vor der Glotze hing, sind bald vorbei. Die Pro7Sat1-Gruppe hat die Universalfernbedienung „Betty“ vorgestellt, mit der die Zuschauer endlich alles wählen können, was bei der Sendergruppe im Angebot ist. Und zwar mit den vier Wahltasten A, B, C und D. (Das gibt sicher noch einen netten Patentrechtsstreit mit Günther Jauch.) Ein Adapter, der am Telefonanschluß eingestöpselt wird, steht per Funk mit der Fernbedienung in Kontakt. Nachts ruft er selbständig die Betty-Zentrale an und teilt ihr die tagsüber gesammelten Daten mit. Wenn es pressiert, etwa wenn man was kaufen will, was gerade am Bildschirm gezeigt wird, kann das Gerät auch in Echtzeit mit der Zentrale kommunizieren. Echtzeit ist Geld! Für die Beantwortung von Quizfragen gibt’s Bonuspunkte, die man in Prämien umtauschen kann. Neun Live läßt grüßen! Und tatsächlich ist dieser Sender innerhalb der Pro7Sat1-Gruppe für das Betty-Projekt zuständig. Bloß daß das Telefon jetzt quasi gleich in die Fernbedienung integriert wurde. Mit einer Handy-Melodie kündigt „Betty“ Interaktion an. Couchpotatoes müssen also nicht wirklich aus ihrem Wachkoma auftauchen. Damit ist der Pro7Sat1-Gruppe die Entwicklung der ersten Fernbedienung gelungen, die nicht nur das Fernsehprogramm steuert, sondern auch gleich noch den Zuschauer.

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Die meisten Bücher sind inzwischen wie Fernsehen – bloß daß man sie auch noch lesen muß.

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Zukunft: Wenn Roboter die Arbeit von Geschirrspülern erledigen werden. Und wenn der Roboter was fallen läßt, macht eine Software sauber.

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Die größte Freiheit genießen wir in unseren kleinen grauen Zellen.

Wolfgang Mocker 2007

© 2010 Viola Mocker Berlin · www.mocker-aphorismen.de
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